19 Nationen sind bereit den BRICS beizutreten

Die fünf BRICS-Gründerstaaten, von links: Russland, Indien, Brasilien,
China, Südafrika. (Bild Roberto Stuckert Filho/PR)

Dazu gehören fünf arabische Staaten und der Iran

by The Cradle (News Desk)

(16. Mai 2023) Während die Länder des Globalen Südens weiterhin den US-Dollar für den Handel nutzen, haben BRICS-Beamte erklärt, dass der Block an der Entwicklung einer neuen Währung arbeitet.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Algerien, Ägypten, Bahrain und der Iran haben im Vorfeld ihres jährlichen Gipfeltreffens in Südafrika offiziell um den Beitritt zur BRICS-Staatengruppe gebeten.

Insgesamt haben 19 Länder ihr Interesse bekundet, dem Block der Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika beizutreten, so Anil Sooklal, Südafrikas Botschafter bei der Gruppe.

«Was diskutiert werden wird, ist die Erweiterung der BRICS und die Modalitäten, wie dies geschehen soll. […] Dreizehn Länder haben formell um den Beitritt gebeten, und weitere sechs haben informell darum gebeten. Jeden Tag erhalten wir neue Beitrittsanträge», sagte der südafrikanische Beamte Anfang der Woche gegenüber der Agentur Bloomberg.1 Der jährliche BRICS-Gipfel wird in der ersten Juniwoche in Kapstadt stattfinden. Die Aussenminister aller fünf Mitgliedsstaaten haben ihre Teilnahme bestätigt.

Anfang dieses Monats hatte Bloomberg berichtet, dass die BRICS-Staaten die von den USA angeführten G7-Staaten in Bezug auf das erwartete Wirtschaftswachstum voraussichtlich bald überholen werden.2

Während die G7- und die BRICS-Staaten im Jahr 2020 zu gleichen Teilen zum globalen Wirtschaftswachstum beitrugen, ist die Leistung des westlich geführten Blocks in letzter Zeit zurückgegangen. Im Jahr 2028 werden die G7-Staaten voraussichtlich nur noch 27,8 Prozent der Weltwirtschaft ausmachen, während die BRICS-Staaten 35 Prozent ausmachen werden.

Die Schätzungen kamen nur wenige Wochen, nachdem der stellvertretende Vorsitzende der russischen Staatsduma, Alexander Babakow, enthüllt hatte, dass die BRICS an der Entwicklung einer «neuen Währung» arbeiten, die auf dem bevorstehenden Gipfel der Organisation vorgestellt werden soll.

Auf die BRICS-Mitgliedsstaaten entfallen über 40 Prozent der Weltbevölkerung und rund ein Viertel des weltweiten BIP.

Das Interesse der Länder des Globalen Südens, dem Block beizutreten, kommt zu einer Zeit, in der sich immer mehr Regierungen vom US-Dollar abwenden. Der Greenback ist für die vom Dollar abhängigen Volkswirtschaften aufgrund steigender, von der US-Notenbank FED regulierter Zinssätze und die Nutzung des Dollars als Waffe durch Finanzsanktionen unzuverlässiger geworden.3

Darüber hinaus sieht sich der Westen – insbesondere Europa – mit einer wachsenden Energiekrise konfrontiert, die auf die Sanktionen gegen die russischen Energiemärkte infolge des Einmarsches in die Ukraine und die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines durch die USA zurückzuführen ist.4

Quelle: https://thecradle.co/article-view/24119/five-arab-states-plus-iran-among-19-nations-ready-to-join-brics, 27. April 2023

(Übersetzung «Schweizer Standpunkt»)

1 https://www.bloomberg.com/news/articles/2023-04-24/brics-draws-membership-requests-from-19-nations-before-summit#xj4y7vzkg?leadSource=uverify%20wall

2 https://thecradle.co/article-view/23848/brics-set-to-surpass-g7-in-economic-growth

3 https://unctad.org/news/high-food-prices-and-strong-us-dollar-are-double-burden-developing-countries-unctad-says

4 https://www.aljazeera.com/news/2023/2/8/us-has-questions-to-answer-over-nord-stream-blasts-russia-says

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