Die Zeit läuft – kein Krieg in Europa!

Europa darf nicht zum Schlachtfeld werden

von Robert Seidel

(29. Januar 2022) Die Lage spitzt sich hinter der Nachrichtenflut an Corona-Meldungen erschreckend zu: Washington lässt die jüngsten Verhandlungen mit Russland ins Leere laufen. Das Risiko bewaffneter Aktionen wird immer grösser. Sollte es zu einer militärischen Eskalation zwischen Russland und den USA kommen, dann wird das Schlachtfeld Europa heissen.

Russland drängt auf seine Sicherheitsinteressen – keine Nato in der Ukraine; doch die Nato rüstet in der Ukraine auf – gegen jede Vereinbarung.

Systematische Kriegsvorbereitung seit 2014

Auch, wenn es in den meisten Medien kaum vermeldet wurde: Die systematische Aufrüstung durch einige Nato-Staaten gegen Russland laufen kontinuierlich seit 2014 in der Ukraine an. Allein die USA und Grossbritannien haben in den letzten Monaten Rüstungsgüter für mehrere hundert Millionen Dollar in die Ukraine geliefert.

Inzwischen hat sich die Nato unter der militärisch-politischen Führung der USA den meisten Verhandlungen und diplomatischen Kontakten mit Russland entzogen – ein alarmierender Schritt hin zum Krieg. Friedensstabilisierende oder -fördernde Massnahmen wurden und werden in den vergangenen Monaten seitens der Nato gekündigt oder ausgelassen.

Europa entmündigt

Die Verhandlungen zwischen Frankreich, Deutschland, der Ukraine und Russland innerhalb des Normandie-Formats (Minsker-Abkommen) haben die USA über ihren Einfluss in der Ukraine sabotiert. Den Europäern wurde so das Heft aus der Hand genommen.

Wenn nun die USA mit Russland verhandeln, dann geht es für Europa an das Lebendige. Leider ist Europas Stimme selbst nur noch als Washingtoner Echo in der Person von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu vernehmen. Auch die EU unter Ursula von der Leyen bleibt seltsam angepasst. Sie scheint enger an die USA gebunden, als es den Bewohnern Europas lieb sein darf.

Europas Zukunft steht auf dem Spiel

Wer verteidigt die vitalen europäischen Interessen? Der Austragungsort eines bewaffneten Konflikts wird in Europa liegen – nicht in den USA! Die Wahrscheinlichkeit eines Einsatzes nuklearer Waffen steigt. Die Folgen eines atomar geführten Konflikts sind nicht abzuschätzen. Sie können Europas Zukunft endgültig besiegeln.

Wo bleiben Europas Politiker?

Wo sind die Politikerinnen und Politiker Europas mit Format? Wo sind diejenigen, die sich ernsthaft für Europa einsetzen? Wer bringt die Interessen Europas in die Verhandlungen ein?

Sind alle unsere Politiker inzwischen in US-geführten Young-Leader-Kursen verdreht worden oder gibt es noch unabhängige Köpfe? Wer hängt alles am amerikanischen Tropf und kann nicht mehr frei entscheiden? Wollen sie am Ende alle mit dem «letzten Flugzeug» à la Saigon oder Kabul einer atomaren Verseuchung entkommen?

Wo bleiben die starken Charaktere, wo sind ihre politischen Unterstützer, die Europa verteidigen? Wer stellt sich hinter den klaren «Aufruf ehemaliger deutscher Generäle und Botschafter»? Wer unterstützt den besonnenen «Aufruf des Willy-Brandt-Kreises»? Wo bleibt der Einsatz der Medien für einen friedlichen Weg?

Kriegslügen

Erinnern wir uns an die «Tonkin-Lüge» vor dem US-Kriegseintritt gegen Nordvietnam (1964), an die «Brutkasten-Lüge» zu Beginn des 2. Golfkrieges (1990), an den nach 9/11 vorgeschobenen «Bündnisfall» der Nato zum Einmarsch in Afghanistan (2001), an die «Massenvernichtungswaffen-Lüge» von US-Aussenminister Collin Powell zur Auslösung des Irak-Kriegs (2003). Was wird die nächste Lüge oder «False-Flag»-Operation aus Washington sein, um einen neuen Krieg auszulösen?

Schweizer Neutralität

Auch in unserem Land wird der Wunsch nach vorausschauenden Parlamentariern und Bundesräten immer stärker. Anstatt um einen Sitz im UNO-Sicherheitsrat zu buhlen, sollte unsere direkte Zukunft mehr Interesse finden. Gut, dass in Genf verhandelt werden kann, das steht unserem Land gut an. Aber dazu braucht es die dazugehörige aktive Neutralitätspolitik!

In diesen Wochen geht es um die Zukunft von Europa! Es geht um uns und unsere Kinder!

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