Bargeld auch bei Stromausfall und Hackerangriff verfügbar

Österreichs Notenbankchef hebt die Vorteile des Bargelds hervor

(29. Januar 2022) rs. Österreichs Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann sieht für das Euro-Bargeld auch in Zeiten der Digitalisierung eine grosse Zukunft. – Und dies in Zeiten, in denen Brüssel auf Digitalisierung der Währung setzt.

Beim Euro handele es sich um eine Erfolgsgeschichte, deren Ende auch nach 20 Jahren nicht absehbar sei, so Robert Holzmann anlässlich der 20-Jahr-Feier des Euro in Wien. «Bargeld ist für unsere Gesellschaft nach wie vor unverzichtbar, da es immer noch das einzige vollständig inklusive Zahlungsmittel ist.»

Bargeld sei «mit Sicherheit das gesellschafts- und wirtschaftspolitisch verbreitetste, am meisten verbindende und akzeptierte Zahlungsmittel». Die Menschen hätten ein sehr feines Gespür dafür und wollten aus diesen Gründen daher auch in Zukunft keinesfalls darauf verzichten.

Es sei vielen Bürgern nach wie vor wichtig, nicht bei allen Bezahlvorgängen gläsern zu sein: «In einer Zeit, in der wir unsere elektronisch-digitalen Fussabdrücke kaum noch kontrollieren können und in der wir die Hoheit über unsere eigenen Daten längst in fremde Hände gelegt haben, bleibt Bargeld eines der letzten Refugien persönlicher Anonymität», betonte Holzmann. Das sei zu respektieren und zu schützen.

Ein Vorteil von Bargeld sei auch, dass es physisch aufzubewahren sei: «Damit ist es vor Hackerangriffen geschützt und steht uns in Energie-Blackouts auch dann noch zur Verfügung, wenn alle Bankomaten längst stillstehen.» Trotz der zunehmenden Digitalisierung wird Bargeld auch nach Einschätzung der Bundesbank in absehbarer Zukunft wichtig bleiben.

Quelle: https://www.oenb.at/Presse/20220120.html, 19. Januar 2022

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