Gesellschaftsfragen

«Die Volksschule kann sich die Absenz der Männer nicht länger leisten»

von Hanspeter Amstutz*

(29. November 2021) Der Lehrermangel in der Volksschule droht chronisch zu werden, wie ein Blick auf die steigenden Schülerzahlen der nächsten Jahre zeigt. Zwar treten mehr Studierende als je zuvor in eine Pädagogische Hochschule ein, doch die Tendenz zu Teilzeitanstellungen und die zu grosse Zahl vorzeitiger Abgänge aus dem Schuldienst sorgen für eine höchst angespannte Lage auf dem Stellenmarkt. Zeiten des Lehrermangels gab es immer wieder, doch die aktuelle Situation ist in zweierlei Hinsicht anders.

«Wie die Pandemie die Normen der Wissenschaft verändert»

Gebote wie Skeptizismus und Uneigennützigkeit werden über Bord geworfen, um einen politischen Krieg zu schüren, der nichts mit wissenschaftlicher Methodik zu tun hat.

von John P. A. Ioannidis*

(29. November 2021)In der Vergangenheit habe ich mir oft sehnlichst gewünscht, dass eines Tages alle Menschen leidenschaftlich und begeistert von der wissenschaftlichen Forschung sein würden. Ich hätte vorsichtiger sein sollen mit dem, was ich mir gewünscht habe. Die durch die tödliche COVID-19-Pandemie ausgelöste Krise und die Reaktionen auf diese Krise haben bei Milliarden von Menschen weltweit ein akutes Interesse an der Wissenschaft geweckt und sie überreizt.

«Die Jugend ist ganz anders»

Zur deutsch-österreichischen Jugendwertestudie von 2021

von Marita Brune-Koch

(5. November 2021) Heutzutage wird die «Jugend» oft mit der «Klimajugend» gleichgesetzt. Dies impliziert, dass die Jugend heute «grün» sei und sich im Rahmen von «Fridays for Future», Greenpeace, Tierschutz und ähnlichen Organisationen organisiere oder sich damit identifiziere. Dem ist jedoch keineswegs so. Der grösste Teil der Jugend «tickt» ganz anders. Das hat eine Studie des österreichischen Sozialwissenschaftlers Professor Bernhard Heinzlmaier* gezeigt, die er Anfang des Jahres 2021 vorlegte.

«Das Covid-19-Gesetz übergeht den Verfassungsgeber und damit Volk und Stände»

von Andreas Kley*

(5. November 2021) Gegenstand der Referendums-Abstimmung [vom 28. November 2021] ist das «Bundesgesetz über die gesetzlichen Grundlagen für Verordnungen des Bundesrates zur Bewältigung der Covid-19-Epidemie». Dabei fällt der inhaltsarme Gesetzestitel auf. Der Titel ist pleonastisch, denn was sollte ein Bundesgesetz anderes tun, als gesetzliche Grundlagen zu schaffen? Zudem muss ein Gesetz mehr leisten, als nur Verordnungen abzustützen.

International Journal of Infectious Diseases

COVID-19: eine «ausserirdische» Krankheit?

Elisabeth Paul1*, Garrett W. Brown2, Mélanie Dechamps3, Andreas Kalk4,
Pierre-François Laterre5, Bernard Rentier6, Valéry Ridde7, Martin Zizi8

Hintergrund

(3. November 2021) Obwohl die Gefahr einer Pandemie schon seit vielen Jahren bestand, löste COVID-19 weltweit hektische und unkoordinierte Reaktionen aus (Independent Panel for Pandemic Preparedness and Response, 2021; Paul et al., 2020b). Seit der Ausrufung des öffentlichen Gesundheitsnotstands im Januar 2020 wird COVID-19 als eine aussergewöhnliche Krankheit betrachtet, als käme sie aus dem Weltall.

«Gut zuhören und sich mit der anderen Meinung auseinandersetzen»

Ein Gespräch mit Dr. med. Josef Widler,* Zürich

von Dr. med. Sabine Vuilleumier

(27. Oktober 2021) Der renommierte Allgemeinpraktiker Josef Widler zeigt sich besorgt über die Gräben, die zwischen «Geimpften» und «Ungeimpften» geschaffen werden und legt seine Sicht zum Umgang mit der Pandemie dar. – Der «Schweizer Standpunkt» im persönlichen Gespräch.